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Kaninchenkrankheiten



Zwangsfütterung



Wie ernähre ich mein Kaninchen zwangsweise?



Mögliche Utensilien zur Zwangsernährung

Zwangsfütterung eines Kaninchens

Vollständige Nahrungsverweigerung ist bei Kaninchen sehr ernst zu nehmen. Wird nämlich längere Zeit nichts gefressen, stört dies den Nahrungstransport im Darm und es kann zu Aufgasungen durch Fehlgärungen und zu anderen Verdauungsproblemen kommen, die schnell lebensbedrohlich werden können.

Ein nahrungsverweigerndes Kaninchen versucht man zuerst mit blättrigem Grünfutter (z.B. mit frischem Löwenzahn), Kräutern, dem Lieblingsleckerchen sowie geriebenem Obst und Gemüse zum Fressen zu animieren.

Ist der Grund der Nahrungsverweigerung nicht bekannt und hält der Zustand an, ist ein Tierarztbesuch unabdingbar, um die Ursache herauszufinden.

Spricht keine Magenüberladung gegen eine Zwangsfütterung, wird nach etwa 12 Stunden ohne Nahrung mit einer leichten Zwangsfütterung begonnen. Wenn das Kaninchen gerne fressen möchte, es aber nicht kann, kann damit auch gleich nach dem Tierarztbesuch begonnen werden.

Wer sich nicht um das Herstellen eines Zwangsernährungsbreis kümmern kann oder will, kann sich vom Tierarzt Critical Care, Rodi Care oder eine ähnliche Pulvernahrung mitgeben lassen, welches mit Wasser oder Kräutertee angemischt wird. Ein solcher Brei hat sich für das Zwangsfüttern von Kaninchen bewährt, bringt jedoch durch die Nahrungsumstellung eine zusätzliche Belastung für das Kaninchen mit sich.

Zum Füttern eignen sich 20 ml Spritzen aus der Apotheke, dort bekommt man den Brei ganz gut hinein. Um besser ins Mäulchen zu gelangen, sind kleinere Spritzen zwar von Vorteil, allerdings bleibt darin der Brei oft stecken.

Wird das Kaninchen komplett zwangsernährt und frisst selbst nichts, dann gibt man alle paar Stunden 20 ml Brei, insgesamt über den Tag verteilt ca. 100 ml (bei Tieren um die 2 kg). Bei Critical Care und Rodi Care kann man sich an der Dosierungsanleitung auf der Packungsbeilage orientieren.

Mehr als 20 ml sollte man pro Mahlzeit nicht geben, um den angeschlagenen Darm nicht zu überlasten. Es macht Sinn, zusätzlich wenige Tropfen Sab Simplex zu verabreichen, um eine gashaltige Schaumansammlung im Verdauungstrakt zu verhindern.

Auf jeden Fall muss bei Nahrungsverweigerung dringend ein Tierarzt aufgesucht werden! Ist der Verdauungstrakt verstopft, kann man nicht ohne weiteres zwangsernähren. Auch muss die Ursache der Nahrungsverweigerung geklärt werden.



Praktische Tipps:


Zum Füttern kann man besonders lebhafte Kaninchen in eine enge Transportbox setzen und, wenn möglich, von einer zweiten Person festhalten lassen. Die Spritze wird hinter die Vorderzähne geschoben. Wird Brei ausgespuckt, das Köpfchen etwas nach oben schieben, damit der Brei ins Mäulchen hineinläuft. Ganz besonders wehrhafte Kaninchen kann man in ein Handtuch oder eine Decke wickeln, so dass nur noch der Kopf herausguckt. Wichtig ist, dass das Kaninchen bei der Zwangsfütterung nicht auf dem Rücken liegt, da es sich sonst leicht verschluckt und es zu Erstickungsanfällen kommen kann!

Kaninchen, die über einen längeren Zeitraum zwangsernährt werden, bekommen mehr Appetit, wenn man den Geschmack des Breies etwas variiert. Verwendet man Critical Care, kann man dazu z.B. Frucht- oder Obstbabybrei einrühren.

Zwangsernähren scheint am Anfang eine recht brutale Art und Weise zu sein, das Tier am Leben zu halten. Allerdings lohnt sich dieser Aufwand. Auch Tiere, die über mehrere Wochen hinweg nur mit der Spritze ernährt wurden, sind wieder gesund geworden, auch wenn es anfangs nicht danach aussah.








www.kaninchen-info.de, August 2011

Autorenschaft: Arbeitsgruppe FAQ des Kaninchentreffs basiend auf einen Text von Tante Lulu von April 2009
Fotos: Vanny1984
Die Inhalte basieren auf jahrelanger Beratungstätigkeit gegenüber hilfesuchenden Kaninchenanfängern


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