Krankheiten
Routineuntersuchungen
Welche Routineuntersuchungen werden beim ersten Tierarztbesuch gemacht?
Wenn man ein Kaninchen das erste Mal einem Tierarzt vorstellt, sollte man folgende Untersuchungen und Behandlungen einplanen:
Kotprobe
Drei Tage vor dem Termin sollte man anfangen, jeden Tag zu unterschiedlichen Uhrzeiten rund 10 Köttel einzusammeln. Diese Kotprobe nimmt man dann zum Tierarzt mit und lässt sie dort auf Darmparasiten untersuchen. Soll beim ersten Besuch geimpft werden, dann sollte die Kotprobe zeitlich so vor dem Besuch durchgeführt werden, dass ein Ergebnis am Impftermin vorliegt. Denn nur gesunde Kaninchen dürfen geimpft werden, impft man ein Kaninchen trotz Darmparasiten, riskiert man, dass die Impfung nicht wirkt oder das Kaninchen erkrankt.
Impfpasskontrolle
Wurde das Tier bereits geimpft, dann sollte man den Impfpass dabei haben. So kann der Tierarzt schauen, ob alle Impfungen erfolgt sind und im Zweifel sagen, ob und wann wieder etwas ansteht. Soll geimpft werden, ist der Impfpass natürlich auch nötig, damit die erfolgten Impfungen eingetragen werden können. Den Pass bekommt man vom Tierarzt beim ersten Impfen, wenn noch keiner vorhanden ist.
Grunduntersuchung
Beim Tierarzt selbst sollte das Kaninchen zuerst eingehend untersucht werden. Eine solche Grunduntersuchung beinhaltet das Anschauen von Ohren, Augen, Nase, Fell, Genitalbereich und After. Wiegen ist nicht zwingend notwendig, außer es ist für eine Medikation nötig. Der Ernährungszustand lässt sich besser durch Abtasten des Tieres beurteilen als durch Wiegen. Ein Festgehaltenes Gewicht in der Patientenakte kann jedoch zu einem späteren Datum einen hilfreichen Vergleich liefern.
Zahnkontrolle
Außerdem sollten die Zähne kontrolliert werden. Dies aber bitte nicht mit einem Maulspreizer. Maulspreizer versetzen manche Kaninchen in Panik. Das wiederum kann dazu führen, dass sie versuchen, sich das Werkzeug mit den Vorderpfoten hinaus zu treten. Dabei können sie sich die Schneidezähne abbrechen. Das Mittel der Wahl für eine erste Routinekontrolle ist ein Otoskop, ein Ohrgucker. Hiermit kann der Tierarzt grob den Mundraum und die Zähne ohne allzu großen Stress und ohne Gefahr für das Kaninchen anschauen. Allerdings sieht er damit nicht alle Backenzähne. Besteht ein Verdacht, dass etwas mit den Zähnen nicht in Ordnung ist oder muss etwas an den Zähnen gerichtet werden, dann sollte mit einer kurzen Gasnarkose doch der Maulspreizer zum Einsatz kommen.
Krallen
Ein weiterer Blick gilt den Krallen. Man kann das Krallenschneiden entweder selbst übernehmen oder im Rahmen der halbjährlichen Impftermine beim Tierarzt erledigen lassen.
Spezifische Untersuchungen
Falls es einen krankheitsbezogenen Grund für den Tierarztbesuch gibt, sollte man sich vorher selbst ein wenig schlau lesen, worauf zu achten ist, zum Beispiel welche Medikamente bei welcher Erkrankung unverzichtbar sind oder sich auch einfach nur überlegen, welche Fragen man an den Tierarzt hat. Wenn man Angst hat, dass man zu aufgeregt ist, um sich an alle Fragen oder Medikamente zu erinnern, schreibt man sich am besten einen Notizzettel.
www.kaninchen-info.de, August 2011
Autorenschaft: Arbeitsgruppe FAQ des Kaninchentreffs
Die Inhalte basieren auf jahrelanger Beratungstätigkeit gegenüber hilfesuchenden Kaninchenanfängern
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