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Anatomie


Harnorgane



      Lage der Harnorgane des Kaninchens


      mögliche Farben von Kaninchenurin
      (Fotocollage in Arbeit)

Nebst den beiden Nieren besteht das Harnorgan des Kaninchens aus zwei Harnleitern, einer Blase und einer Harnröhre.

Die Harnleiter des Kaninchens messen 1-2 mm im Durchmesser, sind auf der inneren Oberfläche faltig und verbinden die Nieren mit dem Sammelort für den Urin, der Harnblase. Diese hat beim Kaninchen eine sehr dünne Wand und ihre Form variiert in Abhängigkeit vom Füllstand stark. Die Harnblase wird vom Kaninchen willentlich entleert. Die Ausführungsöffnung ist bei den Geschlechtern verschieden, bei den Männchen verläuft das Endstück der Harnröhre durch den Penis, beim Weibchen durch den Endabschnitt der Scheide.

Kaninchen können auf zwei verschiedene Arten urinieren. Im Alltag hockt sich das Kaninchen einfach hin und entleert seine Blase. Die zweite Methode wird Spritzen genannt und dient zum Markieren und dem Werberitual. Dabei wird das Hinterteil während des Urinierens schnell bewegt, wodurch der Harnstrahl über einen Meter weit geschleudert werden kann. Dieses Verhalten ist typisch für potente Rammler, wird jedoch auch gelegentlich von Weibchen oder kastrierten Rammlern ausgeführt.

Normaler Kaninchenurin hat eine gelbliche bis rötliche oder bräunliche Farbe. Er ist alkalisch mit einem pH-Wert von etwa 8 � 9 und seines hohen Kristallgehalts immer leicht trüb. Klarer Urin deutet auf einen Kalziummangel oder andere Erkrankung hin, während stark getrübter Urin, der beim Trocknen kreidige Flecken hinterlässt, auf eine hohe Kalziumausscheidung deutet.






www.kaninchen-info.de, August 2011

Autorenschaft: Arbeitsgruppe FAQ des Kaninchentreffs basierend auf einem Text von Getorix

Quellen:
- W. Krause (1861): Die Anatomie des Kaninchens in topografischer und operativer Rücksicht. Verlag von Wilhelm Engelmann, Leipzig
- B. O'Malley (2008): Klinische Anatomie und Physiologie bei kleinen Heimtieren, Vögeln, Reptilien und Amphibien. Urban und Fischer Verlag, München
- C. Angeli (2008): Sonographische Untersuchung der abdominalen Organe beim Kaninchen. Dissertation, LMU München: Tierärztliche Fakultät



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