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Anatomie


Geschlechtsorgane



Kaninchen sind bekannt für ihre starke Vermehrungsfähigkeit. Das Alter, in der ein Kaninchen geschlechtsreif wird, schwankt sehr stark und dauert bei großen Rassen meist länger als bei kleinen Rassen. Das Mindestalter für die Geschlechtsreife liegt bei etwa 12 Wochen, die sog. Zuchtreife erreicht ein Kaninchen jedoch erst, wenn es nahezu ausgewachsen ist.

Kaninchenweibchen sind sehr fruchtbar. Die Wahrscheinlichkeit, dass ein Weibchen trächtig wird, nachdem es wenige Sekunden Kontakt mit einem potenten Rammler hatte, ist sehr hoch.

Diese hohe Empfängnisbereitschaft liegt an einem System, das als "spontaner Eisprung" bezeichnet wird. Dies bedeutet, dass zwar in jedem Eierstock jeweils innerhalb von etwa vier Tagen 5-10 Eier heranreifen. Danach bleibt das Weibchen etwa 12 - 14 Tage empfängnisbereit (nach anderen Quellen 4 - 7 Tage), da der Einsprung erst ausgelöst wird, wenn das Weibchen gedeckt wird. Findet in diesem Zeitraum kein Deckakt statt, werden die reifen Eier wieder vom Körper abgebaut und neue Eibläschen beginnen zu reifen. In dieser Zeit ist das Kaninchenweibchen für etwa 1-2 Tagen nicht empfängnisbereit.

29-34 Tage nach einer erfolgreichen Befruchtung kommen die Jungen zur Welt. Sie sind zu Beginn nackt und blind, jedoch bereits zum Riechen fähig. Anders als bei vielen anderen Tieren verbringen Kaninchenmütter kaum Zeit mit ihrem Nachwuchs. Während den 1-3 kurzen Besuchen am Tag, die meist höchstens 5 Minuten dauern, werden die Kaninchenjungen mit der sehr nahrhaften Kaninchenmilch (13- 15 % Proteine, 10 - 12 % Fette, 2 % Kohlenhydrate) versorgt und allenfalls das Nest ausgebessert.

Gleich nach der Geburt ist das Weibchen wieder empfängnisbereit, so dass es normalerweise gleich zu einer erneuten Trächtigkeit kommt, wenn ein Rammler anwesend ist. Aufgrund der Zweihornigkeit der Gebärmutter (siehe Abbildung) sind Kaninchenweibchen theoretisch sogar in der Lage während einer Trächtigkeit erneut trächtig zu werden. Eine solche Doppelträchtigkeit (Superfötation) gelingt jedoch selten und führt dann oft zu einer Fehlgeburt des jüngeren Wurfes.


Die Gebärmutter eines Kaninchenweibchens ist zweihornig



Findet ein Eisprung ohne Befruchtung statt (z.B. nachdem das Weibchen von einem anderen Weibchen berammelt wurde), kann es zu einer Scheinträchtigkeit kommen. Während einer Scheinträchtigkeit zeigen Kaninchenweibchen ähnliche Verhaltensweisen wie ein trächtiges Weibchen. So wird der Wunschneststandort gerne gegenüber den Partnertieren verteidigt oder sogar ein Nest gebaut.

Auffälligstes Geschlechtsmerkmal bei einem potenten Rammler sind die Hoden, die links und rechts der Geschlechtsöffnung zu sehen sind. Bei jungen Kaninchenböcken und auch in Winteraußenhaltung, bei der Hauskaninchen sexuell weniger aktiv und Wildkaninchen sogar inaktiv sind, können die Hoden auch kleiner sein und sogar im Bauchraum liegen.








www.kaninchen-info.de, August 2011

Autorenschaft: Arbeitsgruppe FAQ des Kaninchentreffs basierend auf einem Text von Getorix


Quelle:
- B. O'Malley (2008): Klinische Anatomie und Physiologie bei kleinen Heimtieren, Vögeln, Reptilien und Amphibien. Urban und Fischer Verlag, München


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