Bäume, Büsche und grosswachsende Pflanzen



Einleitung


Zweige dienen weniger als Nahrung, sondern mehr als Beschäftigungs- und Nagematerial. Dennoch enthalten Rinde, Knospen und Baumblätter eine Menge wertvoller Inhaltsstoffe und vermögen den Speiseplan der Kaninchen auf naturnahe Weise zu ergänzen.

Zweige spielen im Alltag von Hauskaninchen eine wichtige Rolle. Mit grosser Ausdauer können sich Kaninchen stundenlang mit Zweigen beschäftigen. Während im Winter gerne sämtliche Knospen und viele der dünnen Zweige gefressen und die Rinde beknabbert wird, fressen die Kaninchen im Sommerhalbjahr gerne an den Blättern, zerren die Zweige herum, überhüpfen sie oder lehnen sich an sie. Rasch ist von Menschenhand aus ein paar Zweigen ein Versteck gebaut, im dem sich die Kaninchen verstecken können. Das Benagen der Rinde hilft, wie jedes Kauen, die Schneidezähne in der optimalen Länge zu halten. Darüber hinaus enthält Baumrinde Wirkstoffe, die verdauungsregulierend wirken, man denke da z.B. an das Lignin oder an die Gerbsäure.

Natürlich gilt auch für Zweige, dass es weitaus gesünder ist, verschiedene Baumarten anzubieten und die Zweige an unterschiedlichen Standorten zu sammeln. Mit dieser Massnahme kann man das Risiko von Schadstoffanreicherungen verkleinern und die Kaninchen mit einer ausgewogeneren Palette an wertvollen Pflanzeninhaltsstoffen versorgen.



Tipp: Am besten immer mindestens einen Zweig im Gehege haben und bei den Baumarten abwechseln.


Bezugsquellen


Im Zoohandel werden Knabberzweige angeboten. Diese kann man geben, sofern sie nicht weiter behandelt sind. Leider sind diese Knabberzweige meist schon so alt, dass sie trocken und somit für die Kaninchen uninteressant sind. Die meist langweilige, zylindrische Form dieser Knabberzweige tut das Übrige. Viele Kaninchen rühren solche Zweige gar nicht an.

Weitaus besser ist es, den Kaninchen saftige Zweige frisch vom Baum zu bringen. Während man im eigenen Garten völlig unproblematisch beliebe Zweige abschneiden kann, gehört es zum guten Ton, den Baumbesitzer bei fremden Bäumen zuerst zu fragen. Dies gilt besonders für bewirtschaftete Obstbäume und Bäume auf Privatgrundstücken. Viele Gartenbesitzer sind glücklich, wenn ihre Zweige sinnvoll genutzt werden und sie nicht alle entsorgen müssen oder ihnen sogar ein Teil der Zurückschneidarbeit abgenommen wird und überlassen sie gerne uns Kaninchenhaltern.

Wer keine Bekannten mit Garten kennt und nicht in der Nähe eines Waldes wohnt, kann sich auch an eine Baumschule oder Gärtnerei wenden. Es ist möglich die Zweige zu lagern. Solange die Rinde mehrheitlich intakt ist, behalten die Zweige ihren Saft an einem kühlen Ort mehrere Wochen, allerdings bauen sich bei der Lagerung immer Nährstoffe ab und die begehrten Blätter vertrocknen.

Wer Mühe hat, die Bäume zu bestimmen, kann sich beispielsweise von Bekannten helfen lassen, die sich mit Bäumen auskennen, und sich dann den Standort uns Aussehen des Baumes merken. Je öfter man mit Zweigen hantiert, desto einfacher wird das Bestimmen.


Tipp: Überschüssige Blätter können getrocknet und dem Heu beigemischt oder für den Winter einlagert werden.

Wenn die Kaninchen Laubheu mögen, kann man die Blätter auch gleich in grossen Mengen sammeln und trocknen. Das Absammeln der Blättern von Bäumen ist im Herbst am baumschonendsten. Im Sommer geerntete Blätter sind jedoch nährstoffreicher.


Nachfolgend ist eine Auswahl an Zweigen zu sehen, die von den Kaninchen gefahrlos beknabbert werden dürfen. Die Liste ist keinesfalls vollständig, kann aber als Anhaltspunkt zur Auswahl geeigneter Bäume oder Stauden dienen.



Und in eigener Sache:
Bitte habt Geduld mit mir, mehr Bilder zu den einzelnen Baumarten (z.B. von der Rinde, vom ganzen Baum, Bestimmungsmöglichkeiten im Winter, ...) und natürlich Beschreibung zu den einzelnen Einträgen werden irgendwann folgen, ebenso eine Ergänzung dieser Liste um weitere Einträge und eine zweite Liste mit Zweigen von giftigen Arten.