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Anschaffung - Checkliste


Checkliste: An was soll bei einem Kanincheneinzug alles gedacht werden?



Im Vorfeld

Aneignung von Wissen


Bevor man sich eine neue Tierart anschafft, muss man sich mit deren Bedürfnissen auseinandersetzen, um ihnen gerecht werden zu können. Dies ist nicht nur selbstverständlich, sondern sogar ausdrücklich durch das deutsche Tierschutzgesetz vorgeschrieben. Je besser Sie sich informieren, desto mehr profitieren Sie von der Übung. Denn je mehr Sie über Kaninchen wissen, desto weniger Anfängerfehler werden sie machen und desto weniger Geld werden sie in ungeeignetes Futter, Zubehör und unfähige Tierärzte stecken.

Gute Informationsquellen sind Infotexte und Infomappen über Kaninchen, das Befragen engagierter Kaninchenhalter und evt. sogar eine Besichtigung derer Kaninchenhaltung, das Beobachten von Wildkaninchen, wenn man welche in der Nähe hat, mitlesen und Fragestellen in Foren. Das Geld für die Heimtierratgeber der letzen Jahrzehnte können Sie sich jedoch leider sparen, da in ihnen oft das völlig falsche Bild von Kaninchen als Käfigtier, das genügsam Fertigfutter frisst, verbreitet wurde, welches Kaninchen überhaupt nicht gerecht wird. Ein Umdenken ist erst in einigen neueren Ratgebern zu bemerken.



Vermieter informieren


Oft liest man den Satz, dass die Haltung von Kleintieren in einer Mietwohnung ist grundsätzlich erlaubt sei und vom Vermieter nicht verboten werden dürfe und es dazu ein Urteil des Bundesgerichtshofs gäbe. Dies ist soweit richtig, bezieht sich jedoch primär auf kleine, leise Tiere die in geschlossenen Behältnissen leben und lässt sich daher nicht 1:1 auf eine tiergerechte Haltung von Kaninchen übertragen, da es bei einer Kaninchenhaltung anders als z.B. bei Zierfischen unter Umständen ähnlich wie bei Katzen zu einer "Beeinträchtigungen der Mietsache und Störungen Dritter" kommen könnte. In Normalfall steht einer Haltung einer normalgroßen Gruppe Kaninchen in der Wohnung jedoch nichts im Weg.

Link zum entsprechenden Urteil des Bundesgerichtshofs (pdf)



Abklären der Eignung


Bevor man sich definitiv dazu entschließt, ein Kaninchen anzuschaffen, muss man sich sicher sein, dass man ihnen auch gerecht werden kann und ob die Kaninchen das, was man sich von der Tierhaltung erwünscht, erfüllen können. Ist man sich unsicher, kann man beispielsweise eine Urlaubsbetreuung bei einem Kaninchenhalter übernehmen oder sich bei einem Kaninchenschutzverein als Pflegestelle für ein gesundes Grüppchen zur Verfügung stellen.





Vor dem Einzug

Bezugsquellen für Zweige, Heu, Einstreu ermitteln


Wer Kaninchen hält, braucht eine enorme Menge an frischen Zweigen, immer wieder mal einen Heuballen und reichlich Einstreu. Es ist sinnvoll, sich bereits vor dem Einzug der Kaninchen zu überlegen, wo man welche Sachen am besten bezieht. So bieten z.B. viele Bauernhöfe Heu- und Stroh an, das wesentlich preiswerter und von besserer Qualität ist als Zoohandlungsheu. Und auch beim großen Verbrauch an Zweigen, den man als Kaninchenbesitzer hat, reicht ein kleiner Garten allein oft nicht aus. Man kann jedoch Bekannte oder Nachbarn mit Garten und Gärtnereien fragen, die einen oft gerne mit Zweigen beliefern. Mancherorts darf man nach Absprache mit dem Förster auch im Wald Zweige schneiden.



Gehege und Einrichtung


Bevor die Kaninchen einziehen, muss natürlich ihr Gehege gebaut und eingerichtet werden. Während das bei einem Innengehege eine einfache Sache ist, benötigt ein Außengehege einiges an Planung und Bauzeit. Je nach Wohnort kann auch eine Baubewilligung notwendig sein.

Link zu Beispielen von Innengehegen
Link zu Beispielen von Außengehegen
Link zu Beispielen von Einrichtungsgegenständen




Futterbezugsquellen


Kaninchen benötigen kein Fertigfutter, weshalb man sich die Gedanken dazu ersparen kann. Es lohnt sich jedoch, sich mit verschiedenen Möglichkeiten zur Futterbesorgung auseinanderzusetzen, so bekommt man auf Wochenmärkten, von Gemüsebauern und auch von einigen Läden gratis oder sehr günstig einwandfreie Gemüseabfälle für Kaninchen. Es lohnt sich auch, sich darüber Gedanken zu machen, ob es möglich ist, den Kaninchen frisches Gras und andere Wildpflanzen anzubieten. Solches Wildfutter lohnt sich nicht nur finanziell, sondern ist auch für die Kaninchen außerordentlich gesund und entspricht ihrer natürlichen Nahrung.

Bekamen die Kaninchen an ihrem früheren Lebensort Fertigfutter, so lässt man sich am besten welches davon mitgeben, damit man die Kaninchen langsam auf ihr neues Futter umstellen kann.



Ansprechperson für Fragen, Grobabklärung Urlaubsbetreuung


Nicht unbedingt notwendig, aber oft nützlich ist es, als Kaninchenneuling einen erfahrenen Kaninchenhalter aus dem Bekanntenkreis als Ansprechperson für Fragen zu haben. Hat man Kaninchen von einer privaten Pflegestelle oder von einem Kaninchenschutzverein, ist dieser Service meist dabei. Es ist auch möglich, die Fragen in einem Internetforum anzusprechen z.B. im Forum, das diese Infotexte geschrieben hat (Kaninchentreff).

Auch sich vor der Anschaffung Gedanken zu machen, wen man für die Urlaubsbetreuung anfragen könnte und was diese Person grundsätzlich zu dem Thema meint, ist ratsam.



Finanzielle Rücklagen


Da man nie genau weiß, ob die neuen Haustier nicht gleich am Umzugstag erkranken oder bereits krank sind und Tierarztkosten schnell teuer werden können, ist es ratsam, schon vor der Anschaffung eines neuen Tiers gewisse Rücklagen zu haben, die man im Krankheitsfall einsetzen kann.



Kaninchen


Bevor die Kaninchen einziehen, müssen diese zuerst ausgewählt werden. Wo man Kaninchen bekommt ist im Link Woher bekomme ich Kaninchen ausführlich beschrieben. Sehr wichtig ist es, immer mindestens zwei Kaninchen zu halten, alleine fühlt sich ein Kaninchen unwohl: Link: Warum darf man Kaninchen nicht alleine halten





Nach dem Einzug

Tierarzt, Gesundheitskontrolle, Quarantäne


Nachdem die neuen Kaninchen eingezogen sind, ist es extrem wichtig, sie nicht gleich zu allenfalls vorhandenen Kaninchen zu setzen oder, falls sie einzeln leben, sie nicht gleich zusammenzusetzen. Eine Kotprobe, der gründliche Check beim Tierarzt sowie das Einhalten einer mehrtägigen Quarantäne in einem kleineren, leicht zu reinigendem Quarantänegehege sind sehr sinnvoll und verhindert, dass eine möglicherweise mitgebrachte, aber noch nicht ausgebrochene Krankheit wie z.B. Kaninchenschnupfen alle anderen Kaninchen ansteckt oder dass die Neuankömmlinge mitgebrachte Parasiten im ganzen Gehege verteilen und alles desinfiziert und behandelt werden muss.



Kastration

Vor der Vergesellschaftung müssen alle männlichen Tiere kastriert sein. Dies gilt auch für Zusammenführungen unter Männchen oder mit kastrierten Weibchen.

Findet eine Zusammenführung mit (nicht kastrierten) Weibchen statt, sollten nach der Kastration des Rammlers etwa 5 oder 6 Wochen abgewartet werden, da die Rammler eine Zeit nach der Kastration noch zeugungsfähig sein könnten. Bei Zusammenführungen, bei denen nur kastrierte Weibchen und Rammler beteiligt sind, kann man auch etwas weniger warten. Ein Wartezeit empfiehlt sich jedoch auch dann, da in der Zeit nicht nur die Zeugungsfähigkeit verloren geht, sondern sich auch Geschlechtshormone abbauen, die für das typische Rammlerverhalten mitverantwortlich sind.



Vergesellschaftung


Die neuen Kaninchen können nach der Kastrations- und Quarantänefrist zusammengeführt werden. Wie man dabei vorgehen kann, kann unter folgendem Link nachgelesen werden: Link: Wie vergesellschaftet man Kaninchen?



Viel Freude an den neuen Haustieren






www.kaninchen-info.de, August 2011

Autorenschaft: Arbeitsgruppe FAQ des Kaninchentreffs
Die Inhalte basieren auf jahrelanger Beratungstätigkeit gegenüber hilfesuchenden Kaninchenanfängern


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